PMRexpo 2018

Diesen Artikel gibt es als Podcast als OGG/Vorbis.

Logo PMRexpoWie bereits in den letzten beiden Jahren (siehe 2016 und 2017) nahm Notfunk – Deutschland auch in diesem Jahr an der PMRexpo (der „Europäischen Leitmesse für sichere Kommunikation“) vom 27. bis 29. November 2018 teil. Gegenüber letztem Jahr hatte sich auch dieses Jahr die Fläche wieder vergrößert: statt 4400 belegte die Messe dieses Jahr 4700 m², dabei waren 232 Aussteller, davon 87 ausländische vertreten (letztes Jahr 225 Aussteller, davon 73 ausländische).

PMRexpo 2018 - Leitstelle

Los ging es am Montag, den 26.11.2018 – wir (Luca, DB5HK und meine Wenigkeit) fuhren von Aschaffenburg aus in Richtung Köln. Unterwegs trafen wir auf der Autobahn auf Fred, DD2ZM und Rüdiger, DL1ITU ex DO2FMD, welche aus Groß-Gerau mit dem Mastanhänger MA-2 und der Mobilen Funkeinheit MF-2 ebenfalls auf dem Weg zur Messe waren.
In Köln angekommen trafen wir dann auf Guido, DO3NF und wir konnten direkt mit dem Aufbau beginnen: die Anhänger wurden in Position geschoben und die Kabel verlegt (dieses Jahr standen die Anhänger links und rechts eines Ganges, dazwischen hatten wir – in Rücksprache mit der Messeleitung – eine Stromleitung gezogen; für den Datenverkehr zwischen beiden Teilen wurden Richtfunkspiegeln aufgestellt).
Wie letztes Jahr mussten wir wieder einige Zeit damit verbringen, auf einen Techniker zu warten, um eine Stromversorgung am Stand zu haben…
Nachdem der Stand dann soweit fertig für die Messe war, ging es von Köln ab nach Düsseldorf, wo wir wie schon die letzten Jahre dankenswerterweise bei der Löschgruppe Hubbelrath unterkamen. Direkt nach einem kurzen Beziehen der Unterkunft ging es zu einem Restaurant in der Nähe der Feuerwehr, welches wir schon in unserem ersten Jahr kennen gelernt hatten, hier hatte ich ein richtig gutes Rumpsteak.
Das war es eigentlich auch schon für den ersten Tag.

Kofferraum BD-BOS
Nett ausgerüstet – das Fahrzeug der BD-BOS würde man gern mitnehmen ;-).

Nun kam der Dienstag, 27.11.2018 – erster Messetag. Morgens ging es vom Feuerwehrgerätehaus ab zum Messegelände, hierbei gab es wieder die üblichen Stau-Probleme auf dem Kölner Ring und auf der Einfahrt zur Messe. Direkt am Stand wurden wir dann mit einem Problem konfrontiert – es hieß, wir müssten sofort unsere „Strom-Brücke“ (von der es am Tag zuvor noch hieß, sie wäre vollkommen okay) abbauen, da sie im Fluchtweg hängen würde (gut, wenn die flüchtende Person ca. 4,50 Meter groß ist, könnte das durchaus stimmen). Fünf Minuten vor Messebeginn musste das ganze dann umgebaut werden und ein Techniker hat uns einfach einen zweiten Stromanschluss gelegt und auch noch behauptet, das ganze wäre eine kostenpflichtige Leistung (ja, nicht bestellt aber trotzdem an die 100 € bezahlen sollen…) – wir haben das ganze dann wie in einem Realfall auch durch Improvisation gelöst – da wir nicht unseren eigenen Strom erzeugen durften und die Solarzellen in der Halle nicht funktionieren, haben wir einfach den benachbarten ELW gefragt, ob wir uns anschließen dürfen, somit hing an „unserem“ Stromanschluss nur noch ein Anhänger und der zweite Anschluss konnte vom Techniker gleich wieder zurückgebaut werden.
Eine nette „Beziehung“ entwickelte sich mit unseren Nachbarn der BD-BOS – wir haben sie immer wieder versucht, mit Plätzchen oder ähnlichem zu bestechen, leider wollten sie trotzdem keine Sicherheitskarte herausrücken ^^.
Abends folgte dann die am ersten Messetag übliche Come-Together-Party – dieses Jahr waren wir nicht wie im Jahr zuvor mittendrin sondern wieder etwas am Rand aber trotzdem dürfte fast jeder Messebesucher unser Material gesehen haben.

Dann war schon der Mittwoch, 28.11.2018 da – zweiter Messetag und Halbzeit. Auch diesmal ging es morgens wieder von Düsseldorf nach Köln. Es gab viele interessante Gespräche, unter anderem mit der Frequenzkoordination der Bundeswehr in Person von Ralf Unkelbach, ehemals Kommandeur des mittlerweile aufgelösten Fernmeldebataillon 701.
Mittags musste Luca, DB5HK beruflich bedingt abreisen, somit war die Standbesatzung von fünf auf vier Leute geschrumpft.
Nach der Messe ging es dieses mal ins OV-Restaurant des OVs R09 des DARC, dort gönnte ich mir einen Grillteller.

Da war auch schon der dritte und letzte Messetag – Donnerstag, der 29.11.2018. Ein letztes mal von Düsseldorf nach Köln. Einen letzten schönen aber doch anstrengenden Tag rum gebracht. Diesmal mit reduzierter Besatzung, da Rüdiger, DL1ITU mittags zur Verleihung der hess. Katastrophenschutzmedallie abreisen musste und somit nur noch drei Leute Standbesatzung zur Verfügung standen.
Am Ende der Messe hieß es dann schnell abbauen und dann sollte es eigentlich auch schon los gehen (den Mastanhänger sollte Guido vorübergehend mit heimnehmen, die Funkeinheit sollte von Christian, DO1CHT abgeholt und nach Groß-Gerau zurückgeführt werden). Soweit so gut – in der Theorie. In die Planung grätschten allerdings die Hilfssheriffs aka Parkwächter der Messe hinein. Auf einmal bekam ich die Information, dass wir erst in zwei Stunden aus der Halle dürfen. Ich habe dann den, der meiner Meinung nach da was zu sagen hatte aufgesucht und gefragt, was es damit auf sich hat und als Info bekommen, dass erst mal alle LKW aus der Halle fahren dürfen – mein Einwand, dass die Anhänger so stehen, dass keine LKW vorbei fahren können hat ihm anscheinend nicht gefallen, scheint es wohl nicht gewohnt zu sein, dass ihm widersprochen wird… Er meinte dann, dass wir die Anhänger ja dann rausschieben und an der Ausfahrt abstellen können – nachdem er meine Frage, ob das sein Ernst ist bejaht hatte, wurde genau das von uns ausgeführt. Erst blockierten wir damit längere Zeit mit den Anhängern die Zufahrtsstraßen vom Gelände, da wir schiebend natürlich nur langsam voran kamen und dann saß ich auf dem Anhänger und beobachtete längere Zeit, wie die Parkwächter mit riesigem Personalaufwand rumsprangen und die LKW um die Anhänger rumdirigierten. Hätten sie erst die zwei Autos aufs Gelände gelassen und mit den Anhängern wieder raus, wären das vll. 5 Minuten gewesen, in denen nichts ging, so war es ca. 1 Stunde in der alles sehr langsam ging…
Naja, schließlich waren Christian, DO1CHT und ich dann auf dem Heimweg, unterwegs gab es noch eine kurze Pause bei einem McDonalds und das war es eigentlich auch schon.

Mein Fazit

Die Messe ist jedes Jahr wieder interessant, man sieht einiges an Technik (von der man sich leider 99% nicht leisten kann…) aber auch immer wieder anstrengend. Es ergeben sich jedes Jahr interessante Kontakte und ebensolche Gespräche. Interessant war auch das im Vergleich zu letztem Jahr veränderte Bild. Letztes Jahr schrieb ich:

Auffällig war, dass unter den interessierten Behörden eindeutig die polizeilichen BOS sowie die Bundeswehr gegenüber den nichtpolizeilichen BOS (Feuerwehr, Kreisverwaltungsbehörden, Hilfsorganisationen etc.) die Mehrheit stellte. Man könnte ja vermuten, dies hängt damit zusammen, dass die Polizei an vielen Stellen eher mit dem Digitalfunk in Berührung kommt (sie stellen ja in den meisten (allen?) Bundesländern z.B. die Autorisierten Stellen Digitalfunk) und daher eher die Grenzen des Digitalfunks kennen…

Dieses Jahr war es so, dass auch von Feuerwehren mehr Interesse kam, ebenso von Energieversorgern, die teilweise auch wieder dabei sind, Betriebsfunknetze auszubauen, nachdem noch vor einigen Jahren viele dieser Netze abgebaut und die Techniker mit Mobiltelefonen versorgt worden sind.

Autor: Florian

Blogger, parteiloser Pirat, Fachinformatiker, Selbstständiger, Feuerwehrmann, Funkamateur, Notfunker, Zivil- und Katastrophenschützer | Call: DG1IUK

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