Vom 27. bis 29.06.2014 fand die alljährliche Amateurfunkmesse Hamradio wie immer in Friedrichshafen am Bodensee statt. Dieses Jahr war ich das erste mal dabei – allerdings nicht als Besucher sondern als Aussteller (am Messestand von Notfunk Deutschland e.V.).
Die Abfahrt war schon am Mittwoch den 25.06.2014. Unser aus zwei Fahrzeugen und zwei Anhängern (Funkmast und Materialanhänger für den Messestand) bestehender kleiner Verband bewegte sich ab 12:00 Uhr von Groß Gerau aus in Richtung Friedrichshafen.
Schon die Anfahrt bot eine ganze Menge Spaß, glücklicherweise kamen wir staufrei an. In Friedrichshafen wurde dann erst mal das Messegelände angefahren und der Mastanhänger an unserem Stand abgestellt sowie der Materialanhänger entladen:
Nach dem Beziehen der Unterkunft ging es dann noch in eine Wirtschaft und es gab ein gutes Abendessen :-).
Am Donnerstag rückten wir dann aus der Unterkunft ab zur Messehalle um den restlichen Stand aufzubauen. Wir gingen davon aus, dass dies eine kurze Zeit dauert und wir dann den restlichen Tag zur freien Verfügung haben. Leider hatten wir uns da ein bisschen getäuscht – wir waren mit dem Aufbau des Traversensystems und anderen Arbeiten so lang beschäftigt, dass wir es gerade so schafften zu Beginn des vorverlegten Fußballspiels Deutschland vs. USA um 18:00 Uhr in der Aula der Messe zu schauen.
Die auf dem Bild zu sehende Satellitenschüssel stammt vom italienischen Amateurfunkverband, die darüber versuchten, durch das große Fenster einen Sat-Uplink ins Internet herzustellen.
Es gab zwar während dem Spiel ein Paar Wiener für 2 oder 3 Euro – allerdings wurde man von denen nicht satt und so ging es dann noch einmal in eine Wirtschaft ;-).
Schließlich war der Freitag da – der erste Messetag. Um 8 Uhr wurde für die Aussteller geöffnet, um 9 Uhr dann für alle Besucher, somit hatten wir knapp eine Stunde Zeit um schonmal über den Flohmarkt zu gehen, da wir um 9 Uhr ja selbst an unserem Stand sein mussten. Es war verdammt interessant zu sehen, was auf so einem Flohmarkt so alles angeboten wird… von selbst gebauter Amateurfunktechnik über Betriebsfunkgeräte, Funktechnik aus BOS-, Bundeswehr-, Sowjet-, DDR- und US-Beständen, Messtechnik bis hin zu Technik wie alte TV-Technik für Amateurfunkfernsehen und schließlich Bauteile.
Dabei konnte man dann auch so Raritäten wie dieses Bedienteil für ein FuG 8 oder 9 in niederländischer Sprache erstehen:
Dann ging der normale Betrieb los, es war schon am ersten Tag sehr viel los. Eigentlich sollte das Hytera-Relais für DMR-Funk an unserem Stand via Internet an das weltweite Hytera-Netz angebunden werden (dafür war eine UMTS-Bridge geplant) – leider lief das nicht so wie geplant. Als Behelf konnten wir uns an einen Hamnet-Zugang des uns gegenüberstehenden schweizer Amateurfunkverbands anschließen, diese hatten eine 125 km lange Richtfunkstrecke für die Anbindung der Hamradio an das Hamnet (das „Intranet des Amateurfunks“) geschaffen.
Auch an diesem Abend ging es wieder in eine Wirtschaft, diesmal direkt am Bodensee gelegen, zusammen mit dem AFCD (Amateurfunk-Club Deutschland).
Dann kam der Samstag – nachdem ich schon vorab informiert worden war, dass dies der besucherstärkste Tag ist und schon am Freitag einige Besucher da gewesen waren, stellte ich mich schon auf einen riesigen Andrang ein. Und wie gedacht – es war einiges los.
Zwischendrin war ich auf zwei Vorträgen der Vortragsreihe zum Thema Notfunk des DARC (Deutscher Amateur Radio-Club).
Wie schon angekündigt, war an diesem Tag enorm viel los und ich durfte mich auch das eine oder andere mal wenn ich angesprochen wurde vorstellen als „Florian. Leider noch ohne Call.“, woraufhin meist zurück kam „Macht ja nix, so haben wir alle mal angefangen.“.
Abends waren wir dann bei einem Griechen essen, danach wurde in der Unterkunft schon alles fertig gemacht.
Nun war der Sonntag da, morgen gings in der Unterkunft los, den Materialanhänger hatten wir schon gleich zur Messe mitgenommen. Nun fing der Stress an – die Hilfssheriffs der Messe wollten uns mit dem Anhänger nicht auf den Ausstellerparkplatz lassen (obwohl ja noch genug Parkplätze frei gewesen wären…). Wir mussten auf einen extra Parkplatz fahren, der über nen Kilometer von der Halle entfernt lag, die Einfahrt lag versteckt in einem Industrie-/Gewerbegebiet, war nicht ausgeschildert, so dass wir auch noch suchen mussten – so kamen wir erst kurz nach 9 Uhr in die Messehalle.
Der Besucherandrang war um einiges geringer als die Tage vorher. Ich nahm mir nochmal die Zeit, über den Flohmarkt zu gehen, hatte mir überlegt, dass ein FuG 7b in meiner Ausstellungsstück-Sammlung daheim nicht schlecht aussehen würde (bisher habe ich nur eins auf den 100er Bundeswehr-Kanäle, jedoch hätte ich gern noch eins auf den BOS-Kanälen. Am ersten Messetag hatte ich auch einen Händler gesehen, der drei Stück da stehen hatte, leider war der Händler zu diesem Zeitpunkt wohl schon nicht mehr da.
Auf dem Rückweg bin ich trotz Regen mal nach draußen und habe Fotos eines der Fahrzeuge gemacht, die die italienischen Notfunk-Gruppen der RNRE (Raggrupamento Nazionale Radiocomunicazioni di Emergenza) durch den italienischen Zivilschutz gestellt bekommen. Die bekommen diese Fahrzeuge incl. der kompletten Unterhaltung der Fahrzeugflotte, außerdem Geldzuschüsse für notfunkfähige Relaisstellen etc.
Schließlich habe ich noch ein Foto des Anhängers unseres Messestandes gemacht:
Schließlich kam die Durchsage, dass die Messe für dieses Jahr schließt. Wir haben dann relativ schnell das Traversensystem abgebaut, das Material in den zwischendurch herbeigeholten Materialanhänger verstaut und sind dann in unserem kleinen Konvoi zurück nach Groß Gerau gefahren.
Alles in allem war es ein sehr anstrengendes aber auch ein sehr schönes Wochenende.
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