Der böse Kopierschutz – Angriff auf die Freiheit eines Gamers

Nachdem ich früher bei einem Kumpel Mafia 1 gespielt hatte, hatte ich letztens wieder Lust auf das Spiel, also ab in den Elektronikladen meines Vertrauens und gekauft.
Ok, auf meinem Rechner läuft zwar Linux aber macht ja nix, wofür gibt es Wine?
Die Installation lief mithilfe von Wine problemlos ab, doch als ich das Spiel starten wollte, kam nur die Meldung

Conflict with Disc Emulator Software detected. See
www.securom.com/emulator for more details.

Naja… wäre ja zu schön gewesen, wenn es problemlos gelaufen wäre. Klar muss Wine das Laufwerk einem Windows-Programm gegenüber emulieren, weil halt mal nur mein Linux mit dem Laufwerk direkt kommunizieren darf.

Also, was bleibt zur Fehlerbehebung? Ein No-CD-Crack. Ich setze die Dinger eigentlich überhaupt nicht gern ein, aber in diesem Fall hat mich der Hersteller ja dazu gezwungen. Durch das Ersetzen der Game.exe bekam ich nun eine neue Fehlermeldung, sie lautete:

Bad version – engine:395 client:384

Ein bisschen im Netz gesucht – OK, ich habe wohl eine game.exe die nicht mit meiner Spielversion übereinstimmt. Der Fehler soll dadurch behoben werden, dass man das Spiel auf Version 1.1 patcht und dann einen anderen Crack installiert. Auch dies habe ich befolgt, mit dem Resultat dass nun folgende Fehlermeldung erschien:

Bad version – engine:395 client:393

Also nächster Anlauf: unter WINE Alcohol 52% installiert und hier ein manipuliertes CD-Image geladen. Hier scheiterte es schon daran, dass bei der Installation von Alcohol die Meldung kam „This Plattform is not supported“.

Langsam begann es mich zu nerven und dadurch richtig zu reizen das Problem zu lösen – egal wie. Also erst mal in VirtualBox eine Virtuelle Maschine mit Windows 2000 Professional installiert (Windows 2000 deshalb, weil ich da grade den Datenträger und eine gültige Lizenz da hatte). Auch hier ließ sich Mafia problemlos installieren. Der Start schlug aber hier mit einer englischen Fehlermeldung fehl, dass ich doch bitte das Originalmedium und kein Backup einlegen soll. Na super! Der No-CD Crack wollte auch nicht laufen. Also in der VM die Daemon Tools installiert (zumindest hatte ich das vor), hier kam allerdings die Meldung, dass ich eine neuere Version des Windows-Installers brauche. Also noch schnell den Service Pack 4 herunter geladen und installiert, dann die Daemon Tools und ein Image heruntergeladen, welches entsprechend prepariert war, so dass man das Spiel auch in emulierten Umgebungen spielen kann. Super, nun kam die Fehlermeldung dass die Version des Spiels auf dem Datenträger nicht mit dem installierten Spiel übereinstimmt, der auf dem Image war wohl auf die Originalversion auf CD zugeschnitten und nicht auf die von mir gekaufte Neuauflage auf DVD.

Mir reichts für heute, ich werde morgen weiterschauen, was ich mache. Evtl. stelle ich mir einen KVM-Switch her und baue aus alten Teilen aus dem Keller noch einen Rechner zusammen auf dem dann nativ Windows 2000 läuft.

Auf jeden Fall zeigt das mal wieder die Kundenunfreundlichkeit der Spielehersteller. Sie wollen ihren Profit aus den Spielen schlagen aber kommen ihren Konsumenten keinen Schritt entgegen. Wäre auf der DVD kein besch**** Kopierschutz gewesen, hätte ich das Spiel schon beim ersten Versuch (direkt unter Wine ohne Crack) spielen können.
Eigentlich müsste ich dem Verkäufer des Spiels nun grade eine Rechnung für die aufgewendeten Arbeitsstunden schicken…. oder mal interessant was herauskommen würde wenn ich das (natürlich ausgepackte) Spiel versuchen würde zurückzugeben, mit der Begründung, dass es aufgrund des Kopierschutzes nicht auf meinem System läuft.

Autor: Florian

Blogger, parteiloser Pirat, Fachinformatiker, Selbstständiger, Feuerwehrmann, Funkamateur, Notfunker, Zivil- und Katastrophenschützer | Call: DG1IUK

6 Gedanken zu „Der böse Kopierschutz – Angriff auf die Freiheit eines Gamers“

  1. … wahrscheinlich weisen sie dich beim zurückgeben darauf hin, dass du die Systemanforderungen nicht eingehalten hast. Würd mich trotzdem interessieren, ob du es irgendwann hinbekommst… 🙂

    1. Ich habe die Systemanforderungen doch eingehalten. Da steht nur:

      Unterstützte Betriebssysteme: Windows 98, Windows 98 Second Edition, Windows Millennium, Windows 2000 (Workstation), Windows XP (Home and Professional) Voodoo-basierte Karten werden nicht vollständig unterstützt.

      Davon, dass das Betriebssystem real sein muss und nicht simuliert sein darf, steht da nix ;-).

  2. Hab es jetzt erst mal auf dem Windows-Netbook installiert. Ist halt zum Spielen suboptimal… ruckt teilweise ziemlich und die Auflösung ist nicht wirklich soooo gut.
    Der Hersteller wird von mir ne E-Mail bekommen, wie kundenunfreundlich dieser Kopierschutz ist.

  3. Grüß Dich,
    hast Du es mittlerweile geschafft? Ich besitze die Green Pepper DVD Version, mittlerweile nur noch Ubuntu, bzw. eine Lubuntu-Oberfläche. Ich bekomme die setup.exe mit wine einfach nicht zum laufen. Über eine Nachricht würde ich mich freuen.

    Gruß torgos

    1. Hab es aufgrund von chronischem Zeitmangel dann nicht mehr probiert gehabt.
      Die setup.exe war allerdings kein Problem – die lies sich sofort ausführen. Gut, ich weiß nicht, wie aktuell wie Wine-Versionen bei Ubuntu sind, ich fahre bei mir immer n Debian Testing (Ausnahme ca. 3 Monate nach Release der neuesten Stable, da fahre ich Stable, danach geh ich wieder auf die Testing).

  4. Ähm..

    wieso nicht cdemu, das kann den Kopierschutz emulieren, so wie Alcohol 52% halt auch. Das Problem ist erstmal nur eine CD-Images anzulegen, mit Hilfe von Alcohol 52% oder CloneCD.
    Da wäre es nicht schlecht, wenn man bei einem Freund mit Windows das mal machen könnte. Dann kann man mit cdemu ohne weiteres die Image einbinden, da braucht man dann auch kein CD-Crack. Sollte dann ohne weiteres dann gehen, habe es mit anderen Windows Spiele getestet, funktioniert soweit wunderbar.
    Dein Spiel scheint ja mit Wine unter Linux zu laufen.

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